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Internet keine Konkurrenz für klassischen Journalismus

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Eine aktuelle Studie des Instituts für Kommunikationswissenschaft der Universität Münster besagt, daß das Internet für den Journalismus mehr als Ergänzung denn als Mitbewerb oder Konkurrenz gesehen werden muss. Im Rahmen der Studie wurden 183 Internetredaktionen aus Deutschland interviewt, womit sich 44% aller ermittelten Redaktionen an der Erhebung beteiligt haben (nach vorheriger inhaltsanalytischer Auswertung von rund 1.200 Internetangebote).

Schon lange stellen sich die klassischen Medienhäuser die Frage, inwieweit Weblogs, Twitter und soziale Netzwerke die traditionelle Medienwelt beeinflußt. Früher konnten Redaktionen von Presse, Rundfunk und Fernsehen exklusiv die ‘Medienmache’ ihre Expertise nennen. Inzwischen wird der Medienmarkt durch Firmen oder Privatpersonen zusätzlich mit verschiedensten Plattformen bedient. Inwieweit das Internet den Journalismus verändert, wurde in einem zweijährigen Forschungsprojekt am Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Münster untersucht.

Laut Studie lässt sich das Ergebnis auf die folgende Formel bringen: „Ergänzung statt Konkurrenz”. Noch dominieren die Online-Angebote der traditionellen Massenmedien. Weblogs und Nutzerplattformen stellen insgesamt 5% der als journalistisch identifizierten Internetangebote – eine noch niedrige Zahl. Dennoch ist die erweiterte “Partizipation” und die “Technisierung” (Automatisierung der Nachrichtenauswahl durch Google News und andere Suchmaschinen) inzwischen deutlich sichtbar und beeinflußt den modernen Journalismus. Der beruflich ausgeübte Journalismus werde deshalb aber nicht verdrängt, ziehen die Studienverantwortlichen den Schluss.

„Weblogs und Redaktionen beobachten sich gegenseitig, sie übernehmen Themen und kommentieren einander”, beschreibt Prof. Dr. Christoph Neuberger, der Leiter des Forschungsprojekts, die Beziehung.

Zur Recherche nutzen rund drei Viertel der Internetredaktionen Weblogs und 99% die Enzyklopädie Wikipedia vorwiegend als Nachschlagewerk (83%). Ihre Zuverlässigkeit schätzen sie als hoch ein.

Spot On!
Der traditionelle Journalismus ist dennoch in einer schwierigen Transitionsphase. Auf der einen Seite müssen Medienhäuser sich im Internet engagieren, andererseits fehlen zukunftsträchtige monetarisierende Geschäftsmodelle. Die heutige Aussage von Fried von Bismarck überrascht nicht, kostenpflichtige Inhalte als Businessmodell zu evaluieren – trotz hoher Reichweiten und der Vorbildfunktion von Spiegel Online.
Allerdings muß man auch die Kehrseite der Medialle sehen: Der Nutzer ist aufgrund seines Einflusses wichtig für den Input und somit die Qualität des zukünftigen investigativen journalistischen Outputs. Muß der User Zahlen, ist fraglich, ob der User generierte Input weiterhin so zahlreich bleibt, oder schwindet. Denn: Wenn die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierte Studie zeigt, daß viele Redaktionen mit den Möglichkeiten der Web 2.0 Nutzerbeteiligung experimentieren, ist das ein klares Zeichen der Wichtigkeit, des Einflusses und Zukunftsträchtigkeit der modernen und sozialen Medien für den Journalismus. Hierbei profitieren Redaktionen laut eigener Aussagen von Kommentaren (20% lassen diese bereits zu) sowie von eigenen Weblogs, Videologs oder Podcasts (55% setzen diese ein).

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